Große Teile Europas werden sich überdurchschnittlich erwärmen, wenn die Temperaturen über 2° C im Vergleich zur vor-industriellen Zeit ansteigen. Das besagt eine soeben publizierte Studie, an der auch Andreas Gobiet vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Uni Graz mitgearbeitet hat. Im Winter betrifft das vor allem Nord- und Osteuropa, im Sommer den Süden des Kontinents. Spanien, Portugal und Frankreich müssen etwa mit regelmäßigen Tageshöchsttemperaturen deutlich über der 40°-Marke rechnen, was eine stärkere Verdunstung und Dürre zur Folge hat. Gleichzeitig dürfte dort die durchschittliche Niederschlagsmenge abnehmen. Im Winter werden in Skandinavien und Russland die Temperaturen um mehr als 6° C ansteigen.
Weiters erwarten die WissenschafterInnen deutlich stärkere Niederschläge in Mittel- und Nordeuropa im Winter, im Norden auch im Sommer. Für den gesamten Kontinent werden immer häufiger werdende Ereignisse von extremen Niederschlägen prognostiziert, die das Risiko von Überschwemmungen erhöhen und markante wirtschaftliche Auswirkungen haben.
„In der EU und international bemühen sich PolitikerInnen, dass die globale Erwärmung um weniger als 2° Celsius steigt, was aber voraussichtlich nicht gelingen wird“, erklärt Gobiet. Die Studie zeigt, dass der Klimawandel selbst dann gravierende Folgen für Europa hat haben wird, wenn das Ziel eingehalten werden kann. Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, untersuchten die ForscherInnen unter der Federführung von Robert Vautard vom Laboratoire des Sciences du Climat et de l’Environnement bei Paris 15 regionale Klimamodelle.
Tuesday, 11 March 2014