Regionale Winterverluste von bis zu dreißig Prozent haben die Bienen erst kürzlich wieder in die Schlagzeilen gebracht. An der Uni Graz werden Jahr für Jahr relevante Daten von ImkerInnen aus ganz Österreich erhoben und analysiert. Der Zoologe Karl Crailsheim und sein Team sind nun auch federführend mit dem Projekt „Zukunft Biene“ betraut, das das Lebensministerium lanciert hat. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES und dem Wegener Center der Uni Graz sollen die verschiedenen Risikofaktoren für die Gesundheit der Tiere genau analysiert werden, um die Ursachen für das Bienensterben genauer festmachen zu können. Im Blickpunkt stehen dabei der Einfluss von Parasiten, Krankheiten und Agrochemikalien, die Qualität und Diversität der Trachtpflanzen sowie die Auswirkungen der Witterung.
„Für das Bienensterben ist selten eine einzelne Ursache festzumachen, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren“, erklärt Karl Crailsheim. Das haben bisherige Untersuchungen bereits gezeigt. In dem neuen Projekt soll nun eine fundierte Grundlage für Maßnahmen zur Bienengesundheit geschaffen werden, außerdem wollen die ForscherInnen sich auch international noch weiter vernetzen und Daten vergleichen. Das Forschungsvorhaben wird als Bund-Bundesländer-Projekt mit dem Verein „Biene Österreich“ realisiert, wobei auch finanzielle Mittel aus der Imkereiförderung zur Verfügung gestellt werden. Das Fördervolumen beträgt knapp 2,5 Millionen Euro für drei Jahre, Uni Graz und AGES steuern Eigenleistungen bei.
Donnerstag, 20.03.2014