Am 8. Juli 2016 wurde das Pariser Klimaschutzabkommen, das 195 Staaten bei der UN-Klimakonferenz im Dezember 2015 beschlossen haben, im Österreichischen Nationalrat ratifiziert. Die zentrale Vereinbarung ist, den globalen Temperaturanstieg durch eine Reduktion von Treibhausgasemissionen auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Nun sind die einzelnen Länder gefordert, effektive Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels zu setzen. Dabei kommt der Wissenschaft die bedeutende Rolle zu, durch neueste Forschungsergebnisse eine verlässliche Grundlage für politische Entscheidungen zu schaffen.
Auch im Vorfeld der Ratifzierung des Pariser Abkommens bat der Nationalrat die Wissenschaft um ihre Expertise. Im Juni 2016 lud er Ao.Univ.-Prof. Dr. Karl Steininger vom Institut für Volkswirtschaftslehre und dem Wegener Center der Universität Graz, als Vertreter der österreichischen Universitäten, zur parlamentarischen Enquete „Was kommt nach Paris?“. Diskutiert wurde die Umsetzung des Klimavertrages von Paris in Österreich. Steininger, Mitherausgeber des Österreichischen Sachstandsberichts Klimawandel legte die neuesten Studienergebnisse zur Ausgangslage sowie Handlungsmöglichkeiten zur Emissionsreduktion dar, wie etwa neue Technologien oder Siedlungsstrukturen mit geringem Transportbedarf. „Wir müssen einen sozial verträglichen, wirtschaftlich tragfähigen und ökologisch angepassten Lebensstil erreichen“, so Steininger. „Es wird deutlich ungemütlicher, wenn wir nichts tun.“
Univ.-Prof. Dr. Gottfried Kirchengast, Leiter des Wegener Center, informierte in einer persönlichen Stellungnahme die Nationalratsabgeordneten, dass in der Folge des jüngsten Grazer Umweltrechtstages derzeit die Möglichkeiten der Klimapolitik aus zivil-, öffentlich-, verfassungs- und haftungsrechtlicher Perspektive erarbeitet werden. Auch mehrere AbsolventInnen der Uni Graz brachten ihre Expertise ein, unter ihnen der Volkswirt Mag. Mario Matzer für die Arbeiterkammer.
Neben Norwegen und den Malediven zählt Österreich zu den ersten Ländern, die das Pariser Klimaschutzabkommen ratifiziert haben.