Grüne Weihnachten, Winter-Temperaturen im zweistelligen Plus-Bereich, im Sommer Hagel und Dürre. Wie schnell es tatsächlich wärmer wird, auf welche Wetter-Ereignisse wir uns einstellen müssen und wie Landwirtschaft oder Tourismus darauf reagieren sollen, erforschen Nachwuchs-WissenschafterInnen an der Uni Graz. Am 28. Jänner 2015 wird das interdisziplinäre Doktoratskolleg „Klimawandel – Unsicherheiten, Schwellenwerte und Strategien“, das der Österreichische Wissenschaftsfonds FWF mit rund 2,2 Millionen Euro fördert, feierlich eröffnet.
„Dass der Mensch entscheidend zum Klimawandel beiträgt, steht fest. Die längerfristigen Entwicklungen und möglichen Folgen sind hingegen von großen Unsicherheiten geprägt“, schildert der Philosoph und Klimaethiker Univ.-Prof. Dr. Lukas Meyer, Sprecher des Kollegs. Die vielschichtigen Konsequenzen der Veränderungen besser zu verstehen, ist ein Ziel des Programms, das derzeit 13 DissertantInnen aus sieben Ländern eine adäquat bezahlte wissenschaftliche Karriere in einem qualitativ hochwertigen Umfeld ermöglicht. Die JungwissenschafterInnen sollen beispielsweise jene Schwellenwerte herausfinden, deren Überschreitung die Funktion von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Systemen gefährdet. „Damit sollen klare Grenzen für den Fortbestand unserer Umwelt und Gesellschaft gefunden werden, die auch das Wohlergehen der Menschen rund um den Globus garantieren“, präzisiert Meyer.
Das Ausbildungsprogramm wird von elf ProfessorInnen und ihren Teams aus vier Fakultäten getragen und ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Umwelt und Globaler Wandel“. Es arbeiten ExpertInnen aus verschiedenen Zweigen zusammen, nämlich Philosophie, Systemwissenschaften, Ökonomie, Geowissenschaften, Meteorologie und Klimaforschung. Das Doktoratskolleg wurde für vier Jahre bewilligt und kann nach positiver Evaluierung auf bis zu insgesamt zwölf Jahre verlängert werden.
Eröffnungsfeier:
28. Jänner 2015, 18 Uhr
Wegener Center für Klima und Globalen Wandel
Brandhofgasse 5
8010 Graz