„Die Anliegen der Klimaprotestierenden sind berechtigt und auf Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse erklären wir: Die derzeitigen Maßnahmen zum Schutz von Klima und Biosphäre sind zutiefst unzureichend.“ Bereits der erste Absatz der Erklärung internationaler KlimaforscherInnen, die in der aktuellen Ausgabe des renommierten Wissenschaftsmagazins Science erschienen ist, lässt keinerlei Raum für Unklarheiten. Die von mehr als dreitausend WissenschafterInnen weltweit erstunterzeichnete Erklärung, die nun für weitere Unterschriften von ForscherInnen offensteht, stellt eindringlich die Notwendigkeit ambitionierter Maßnahmen für Klimaschutz und Umwelt fest und zeigt Handlungsfelder auf. Sie kommt zum Schluss: „Wir sehen es als unsere soziale, ethische und wissenschaftliche Verantwortung, ohne jeden Zweifel zu erklären: Nur wenn die Menschheit schnell und entschieden handelt, können wir die globale Erwärmung begrenzen, das Massensterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten und die natürlichen Grundlagen unserer Ernährung und den Wohlstand für künftige Generationen sichern. Das ist es, was die jungen Menschen erreichen wollen. Sie verdienen unseren Respekt und volle Unterstützung.“
Die österreichische Klimaforschung ist durch Helga Kromp-Kolb vom Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der Universität für Bodenkultur Wien und Gottfried Kirchengast vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz als MitautorInnen prominent vertreten. „Mit einer Stellungnahme von deutschen, österreichischen und Schweizer ForscherInnen, die von über 26 000 KollegInnen, davon rund 2 200 aus Österreich, unterzeichnet wurde, haben wir den Weg für diese weltweite Erklärung mit bereitet“, sagt Kirchengast. Und Kromp-Kolb hebt hervor: „Eine Kernaussage ist, dass konkret noch viel zu wenig geschieht, um den Klimawandel einzudämmen und eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Die jungen Menschen berufen sich auf die Wissenschaft, und wir stellen klar: Ihre Forderungen sind ohne Einschränkungen berechtigt und ernst zu nehmen.“ Auch Österreich hat derzeit eine Klima- und Energiestrategie, die den Pariser Klimazielen bei Weitem nicht gerecht wird, und selbst dafür sind bisher weder die nötigen Maßnahmen noch die finanziellen Mittel vorgesehen, ergänzen die beiden ForscherInnen. Sie sehen Initiativen wie Fridays For Future als ernsten Weckruf für entschiedenen Klimaschutz auch in Österreich.
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