Sahara-Staub trübt unseren Himmel, die Wüstenluft treibt auch in Mitteleuropa das Thermometer in schweißtreibende Höhen. Solche Szenarien blühen uns immer häufiger, zeigt eine aktuelle Studie der Universität Graz. Andrea Steiner und ihr Dissertant Mastawesha Engdaw vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel haben belegt, dass Hitzewellen in Afrika in den letzten zwei Jahrzehnten markant zugenommen haben. „Die Entwicklung übersteigt eindeutig die natürlichen Schwankungen und lässt sich daher auf den menschgemachten Klimawandel zurückführen“, fasst Engdaw zusammen. Gerade ärmere Regionen sind also durch die extremen Wetterereignisse stark verwundbar: Die Wirtschaft wird belastet, der Migrationsdruck steigt. „Verantwortlich dafür sind wir Industriestaaten, da wir weitaus mehr Treibhausgase emittieren und emittiert haben als zum Beispiel Afrika“, erklärt Andrea Steiner. „Die von der EU vorgeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen müssen also dringend umgesetzt werden“, fordert sie.
Die Forschungen führten Engdaw und Steinder gemeinsam mit KollegInnen der University of Edinburg im Rahmen des vom Österreichischen Wissenschaftfonds FWF geförderten Doktoratskolleg Klimawandel durch. Die Ergebnisse wurden im International Journal of Climatology veröffentlicht.