Hitze zählt zu den größten Klima-Risiken, mit denen wir in den nächsten Jahrzehnten zu rechnen haben. Zu den durch hohe Temperaturen besonders gefährdeten Gruppen zählen schwangere Frauen und Wöchnerinnen, Säuglinge und Kinder. Frühere Studien haben gezeigt, dass extreme Hitze während der Schwangerschaft das Risiko einer Totgeburt und die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt deutlich erhöht. Das soeben gestartete EU-Projekt „HIGH Horizons – Heat Indicators for Global Health“ untersucht für Europa und Afrika südlich der Sahara, wie sich Hitze auf die Gesundheit der genannten Gruppen auswirkt und wie man sie schützen kann. Eine der insgesamt zehn Projektpartner:innen ist die Universität Graz.
Lebensraum, Ernährungslage, Krankenversorgung – das und vieles mehr spielt eine Rolle, wie stark extreme Temperaturen Mütter, Neugeborene und Kinder gefährden. Die Sozialwissenschaftlerin Ilona M. Otto vom Wegener Center der Universität Graz identifiziert mit ihrem Team relevante Umwelt-, Gesundheits- und sozioökonomische Einflussfaktoren. Aus der Analyse von Daten untersuchen die Forscher:innen die Folgen der Hitzebelastung und was diese für die Gesellschaft bedeuten. „Auf Basis unserer Ergebnisse werden wir Indikatoren vorschlagen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung überwachen zu können, mit dem Ziel, kosteneffiziente Lösungen zur Anpassung und Abschwächung des Risikos zu ermöglichen“, fasst Ilona M. Otto zusammen.
Diese Lösungen sollen jeweils lokal, in Kooperation mit den Interessensgruppen und Gemeinschaften vor Ort, erarbeitet werden und umfassen Frühwarnsysteme für Schwangere und Gesundheitspersonal, Anpassungsstrategien zur Verringerung der Hitze in Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen sowie Optionen zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen in diesen Institutionen.
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