Die Auswirkungen der Klimakrise, das Festhalten an Systemen, die auf fossilen Brennstoffen basieren, sowie deren Förderung belasten Österreichs Wirtschaft, die Gesundheit und das öffentliche Budget mit rund 15 Milliarden Euro pro Jahr. In wenigen Jahren könnte diese Summe auf jährlich 20 Milliarden steigen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Graz und der Medizinischen Universität Wien im Auftrag des Klima- und Energiefonds. Die AutorInnen fordern daher rasches Handeln und sehen die Corona-Krise als Chance für klimagerechte Investitionen.
„Aus der Corona-Krise wissen wir, dass rechtzeitiges Handeln unabdingbar ist, um absehbare dramatische Folgen zu vermeiden. Die direkten Schäden, die mit einem weiter ansteigenden Klimawandel verbunden sind, manifestieren sich zwar langsamer als jene dieser Pandemie, sind aber massiver und viel länger anhaltend“, sagt Volkswirt Karl Steininger, leitender Autor der am 25. Juni 2020 bei einer Pressekonferenz in Wien präsentierten Studie „Klimapolitik in Österreich: Kosten des Nicht-Handelns“.
Die WissenschafterInnen sind sich einig: „Aktuelle Rahmenbedingungen schaffen eine einzigartige Chance, staatliche Politik zugunsten nachhaltig gesunder Strukturen zu setzen – und dies zu geringeren finanziellen, sozialen und politischen Kosten, als das wohl je sonst möglich gewesen wäre.“ Der niedrige Ölpreis würde den Abbau umweltschädlicher Subventionen ebenso wie eine frühere Einführung der geplanten CO2-Steuer erleichtern. Letztere könnte vorübergehend auch helfen, die durch die Corona-Unterstützungsmaßnahmen stark belasteten öffentlichen Budgets zu sanieren.