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Schlechtes Zeugnis

Freitag, 07.12.2018, Forschen

KlimaforscherInnen und VertreterInnen der Umweltorganisationen Global 2000 und VCÖ kritisieren Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans für Österreich

Der Entwurf zum Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) der Bundesregierung trägt dem dringenden Handlungsbedarf zur Reduktion der Treibhausgasemissionen nicht genügend Rechnung. Zu diesem Schluss kommen österreichische KlimaforscherInnen nach Begutachtung des vorliegenden Dokuments. Ihre Stellungnahme präsentierten die WissenschafterInnen des Climate Change Center Austria (CCCA) gemeinsam mit VertreterInnen der Umweltorganisationen Global 2000 und VCÖ heute, am 7. Dezember 2018, bei einer Pressekonferenz in Wien.
Der NEKP orientiere sich nicht an den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens, das eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 50 Prozent gegenüber jenen von 2005 fordert, sondern an den EU-Mindestzielen, die bekanntlich nachgebessert werden müssten. Letztere peilen bis 2030 eine Reduktion von nur 36 Prozent an. Und selbst diese Verringerung sei mit den derzeit vorgesehenen Maßnahmen aller Wahrscheinlichkeit nicht erreichbar, so die KlimaforscherInnen.

„Die physikalischen Vorgänge der globalen Erwärmung, verursacht durch den vom Menschen gemachten Treibhausgasanstieg, und die Klimawandel-Folgen verstehen wir mittlerweile so klar, dass wir als Tatsache feststellen können: Ein Klimaschutz-Weg im Einklang mit den Pariser Klimazielen ist alternativlos notwendig, und Österreich steht in der Verantwortung, seinen angemessenen Beitrag von mindestens 50 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 und 90 Prozent bis 2050 zu leisten“, betont Gottfried Kirchengast, Leiter des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz und Vertreter der Wissenschaft im Nationalen Klimaschutzkomitee.
Der Forscher vermisst für die notwendigen tiefgreifenden Maßnahmen jedoch eine ausreichende politische Unterstützung. „Dazu gehören insbesondere eine umwelt-, sozial- und wirtschaftsgerechte ökologische Steuerreform, die unter anderem eine wirksame CO2-Bepreisung einbringt, und klare gesetzliche Klimaschutz-Rahmensetzungen wie etwa im Verkehrsbereich ein Ende der Neuzulassung fossil betriebener Fahrzeuge bis 2030 sowie eine schrittweise Verminderung der Höchstgeschwindigkeiten auf 120 km/h und 110 km/h über die nächsten Jahre“, so Kirchengast.

Die WissenschafterInnen verweisen auch auf einen Anfang Oktober dieses Jahres publizierten Bericht des Weltklimarats IPCC zum Ziel des Pariser Abkommens, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen: Dieser mache deutlich, dass sich die unerwünschten Folgen des Klimawandels schon bei geringem weiteren Temperaturanstieg stärker verschärfen als bisher erwartet, mit gravierenden Folgen für hunderte Millionen Menschen. „Der Bericht zeigt aber auch, dass Wissen und Technologien zur Erreichung des 1,5-Grad-Zieles vorhanden sind. Allerdings bedarf es weitgehender, schnell wirksamer und weltweiter Anstrengungen“, sind sich die ForscherInnen einig.

Weitere Informationen
Stellungnahmen zum Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP)
Stellungnahme gemeinsam mit Klimaforschungsnetzwerk CCCA

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